Die Rote Laterne

Mitten im Herzen vom großen Land China gab es ein kleines Dorf, dass an einem Fluss gelegen war, der sich um bizarre Felsen rankte. In diesem Dorf wohnte ein kleiner Junge mit Namen Liu. Liu war ein intelligenter kleiner Bursche, der gut in der Schule voran kam und nachmittags schon Handel trieb, denn er verkaufte Obst und Gemüse auf dem Marktplatz.

Eines nachts kam er spät vom Marktplatz nach Hause und weil es keine Straßenlaternen gab hielt er eine kleine rote Laterne fest umschlossen in seinen kleinen gelben Händen. Die kleine rote Laterne zeigte ihm den Weg nach Hause, doch plötzlich begann die kleine Laterne zu ihm zu sprechen und er lauschte gebannt ihren Worten. Die kleine rote Laterne meinte, Liu solle sich in ein Boot setzen um den Fluss hinabzufahren.

Liu zögerte einen Augenblick, denn er wusste, dass Laternen nicht sprechen konnten, aber er war ein neugieriger intelligenter kleiner Bursche und tat wie ihm geheißen. Er setzte sich in ein kleines Fischerboot und fuhr den Fluss hinab und traf schließlich in einer großen Stadt ein, die direkt am Meer lag. Die rote Laterne meinte Liu solle nun aussteigen und die Straße am Kai entlang gehen. Schließlich sollte er in einem Restaurant einkehren, dass hier direkt am Kai lag.

Das Restaurant war überfüllt mit vielen Gästen, die die schönsten Speisen der Welt aßen. Liu staunte als eine hübsche Frau in einem roten Kleid ihn nach seinem Namen fragte.

Liu staunte als eine hübsche Frau in einem roten Kleid ihn nach seinem Namen fragte.

Liu antwortete der Frau und ein sanftes Lächeln überzog ihr Gesicht, denn sie erzählte ihm, sie sei seine Mutter, die vor vielen Jahren das kleine Fischerdorf am Rande des Flusses verlassen habe und ihn bei ihrer Schwester zurück gelassen habe.

Liu staunte und wusste nicht, was er antworten sollte. Die hübsche Frau, aber bat ihn zu bleiben und fortan besuchte Liu eine ganz besondere Schule für besonders schlaue Köpfe und aß jeden Nachmittag die schönsten Speisen und brauchte nun nicht mehr zu arbeiten. Die rote Laterne jedoch bekam einen Ehrenplatz in seinem schönen neuen Zimmer, denn Liu wusste, es war eine besondere Laterne, die ihm noch viele gute Ratschläge erteilen würde.

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Die Geschichte von John

John war ein kleiner Junge der im Herzen der großen Stadt London lebte. London war eine aufregende Stadt, denn überall eilten Menschen durch die Straßen und John sah diesem Treiben gern zu. Sein liebster Ort jedoch war ein großes Spielzeuggeschäft mitten in der Stadt. Oft kam er nach der Schule hierher um sich die vielen schönen Spielzeuge anzuschauen. An einem Tag war er so versunken die ganzen Spielzeuge anzuschauen, dass er nicht bemerkte, dass der Laden nun geschlossen wurde. So war er eingeschlossen in dem großen Spielzeugladen und fühlte sich plötzlich ganz unheimlich und allein gelassen.

Er ging in die Abteilung, wo eine große Spielzeugeisenbahn durch eine eine schöne Landschaft fuhr, einer Landschaft mit kleinen Hügeln und grünen Feldern, die für England so typisch waren. John beobachtete die Spielzeugeisenbahn wie sie im Kreis fuhr als der kleine Lokomotivführer plötzlich zu ihm sprach und meinte er solle auf den roten Knopf drücken. John drückte den roten Knopf und die Spielzeugeisenbahn hielt plötzlich an.
John fühlte, dass er in Windeseile ganz klein wurde. So klein, dass er in einen der Waggons einsteigen konnte.

John fühlte, dass er in Windeseile ganz klein wurde.
So klein, dass er in einen der Waggons einsteigen konnte.

John nahm im Abteil Platz und fuhr nun durch die wunderschöne Landschaft. Er sah die Orte an sich vorüberziehen, aber er fuhr immer nur im Kreis. Schließlich langweilte er sich immer wieder dieselbe Strecke zu fahren und er ging zur Tür des Waggons. Als er den Türgriff berührte stoppte die Spielzeugeisenbahn und John konnte aussteigen. John stieg aus und wurde wie durch ein Wunder wieder groß. Er rannte die Stufen hinauf in die nächste Abteilung. Hier gab es keinen großen Tisch mit Figuren von Cowboys und Indianern, die gegeneinander kämpften. Während John sich den Tisch betrachtete wurde er plötzlich wieder ganz klein – genau wie die Figuren auf dem Tisch.

Er gesellte sich zu ihnen und betrat ein kleines Indianerdorf, dass aus vielen Wigwams bestand. John trat in ein Zelt dieser Wigwams ein und begegnete einem Medizinmann. Der Medizinmann lächelte John freundlich an und fragte ihn, ob er denn schon einmal wirklich die wilden Prärien im Westen Amerikas gesehen hätte. John verneinte. Da bat der Medizinmann John sich auf eine Decke zu legen und John schlief tief und fest ein. Während dieser Zeit hatte John einen Traum und er träumte er würde mit vielen Indianern über die weiten grünen Ebenen über die Prärien ziehen und er fühlte sich wunderbar und leicht wie er auf seinem weißen Schimmel ritt.

Über ihm war ein riesiger blauer Himmel, der sich endlos erstreckte und unter ihm war das satte Grün der Wiesen. Die Indianer ritten gemeinsam mit ihm zu einem großen See und er konnte das laute Quaken der Frösche vernehmen und Schlangen zischten in ihren Verstecken, aber John hatte keine Angst. Als John erwachte lag er in seinem Bett zu Hause in seinem kleinen Zimmer mitten in der großen Stadt London. Seine Mama blickte ins Zimmer und lächelte ihn freundlich an. John meinte, dies könne kein Traum gewesen sein und er wusste, wenn er erst groß sei würde er zurückkehren um auf den weiten grünen Ebenen zu reiten und seine Freunde, die Indianer, wiedertreffen.

Eines Tages würde er hier ein großes Haus bauen und jeden Tag würde er dem lauten Quaken der Frösche lauschen und dem Zischen der wilden Schlangen.

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