Der Traum von Karina

Karina war ein kleines Mädchen, dass in den Weiten Russlands zu Hause war. Inmitten dieser unendlichen Weiten lag ihr kleines Häuschen in einem sehr kleinen Dorf am Rande eines dunklen Waldes. Zur Zeit dieser Geschichte war ein eiskalter Winter über das kleine Dorf wie auch über den Rest Russlands hereingebrochen. Natürlich zuerst über das ganze Russland, aber für Karina und ihre Familie zählte nur dieses kleine Dorf. Diese Nacht verbrachte Karina auf der Ofenbank im Wohnzimmer. Einer Bank wie es sie heute noch viele um die Öfen in Russland gibt, denn nur hier ist einem richtig warm mitten im eiskalten Winter.

Karina schlief tief und fest als sie plötzlich ein lautes Heulen vernahm. Sie wusste, dass das Heulen von einem Wolf stammte, denn Wölfe kommen während eines eiskalten Winters auch gern in die Dörfer. Karina wusste auch, dass der Wolf großen Hunger hatte, denn mitten im Schnee fand er nichts zu fressen und jeder weiß, dass Wölfe immer hungrig sind. Heute war Samstag nacht und Karina wusste, dass die Mama ein großes Essen für die gesamte Familie gekocht hatte. Auch Babuschka, die Großmutter, und die Tanten würden kommen mit ihren kleinen Mädchen und Buben. Das Heulen des Wolfes wurde immer lauter und Karina stand auf um sich auf den Weg in die Küche zu machen.

Das Heulen des Wolfes wurde immer lauter und Karina stand auf um sich auf den Weg in die Küche zu machen.

Sie nahm den großen eisernen Topf vom Herd und ging im Nachthemd nach draußen. Hier war es ganz eisig und Karina lief durch den dichten Schnee bis zum Rande des Waldes um den Topf abzustellen. Dann lief sie zitternd zurück ins Haus auf die warme Ofenbank. Am nächsten Tag nun suchte die Mama ihren Topf. Karina jedoch schlief immer noch und träumte von der eisigen Kälte der vergangenen Nacht und dem Heulen des Wolfes. Mama war mittlerweile außer sich, weil das ganze Essen weg war. Schließlich stand Karina auf und hörte Mama schimpfen. Eilig zog sie ihre kleinen Stiefel an um zu nachzuschauen, ob der Wolf wirklich den Topf leer gegessen hatte.

Ganz schnell und mit rasendem Herzen lief sie zum Waldrand. Von weitem schon sah sie den Topf, aber nicht nur ein Topf stand dort. Nein, es waren so viele, sie konnte sie nicht alle zählen. Als Karina näher kam sah sie, dass alle Töpfe voller Geldscheine waren und konnte vor Staunen kaum noch atmen. Sie nahm einen der Töpfe mit den Geldscheinen und lief zur Mutter zurück um ihr von der Neuigkeit zu berichten. Die Mama konnte das Wunder kaum glauben und rannte sogleich mit Karina zum Rande des dunklen Waldes und sie sah, dass Karina nicht gelogen hatte.

Karina erzählte der Mama von ihrem Traum und die Mama war der Ansicht, dass die alten Märchen von den bösen Wölfen der Vergangenheit angehören würden, denn es war jetzt klar, dass es ganz neue Märchen geben würde. An diesem Abend lud Mama die Babuschka und die Tanten ein um im Hotel zu essen und schon im nächsten Jahr eröffnete die Mama von dem Geld ihr eigenes Hotel im Nachbardorf und der Name des Hotels war „Zum hungrigen Wolf“.

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