Lolo und Bimbo

Lolo war ein Kängeruh, dass in den Weiten der australischen Wüste lebte. In dieser unendlichen Wüste, wo die Erde rot war, fühlte Lolo sich sehr wohl, denn hier lebten auch andere Kängeruhs. Es gab die Kängeruhs aus Lolos Familie und es gab auch die vielen anderen Kängeruhs aus anderen Familien. Am meisten jedoch liebte Lolo Bimbo. Bimbo war ihr Kängeruh-Baby, dass sie in ihrem Beutel vorm Bauch trug. Bimbo wurde immer kräftig durchgeschüttelt während Lolo durch die Wüste sprang. Manchmal bekam Bimbo richtig Kopfschmerzen von der ganzen Springerei und sie schrie ganz laut. Lolo konnte dies gar nicht verstehen, denn sie liebte es durch die Wüste zu springen. Bimbo jedoch liebte es überhaupt nicht sondern wollte endlich Ruhe und schrie immer lauter.

Schließlich hatte Lolo es satt diese Schreierei zu hören und beschloss einen Arzt aufzusuchen, denn Lolo wusste, dass Bimbo Kopfschmerzen hatte. Eine Kängeruh-Mama, weiß genau wie eine Menschen-Mama, was ihrem Kind fehlt. Also machte Lolo sich auf den Weg um den Arzt zu finden. Nun ist ein Arzt in der Wüste Australiens kein gewöhnlicher Arzt. Nein, es war ein Medizinmann aus einer der Stämme der Aborigenees in Australien. Der Medizinmann lebte in einer Höhle in einem Felsen. Hier war es schön kühl. Lolo erzählte dem Medizinmann Bimbo hätte immer Kopfschmerzen von der vielen Springerei und der Medizinmann nahm Bimbo aus dem Beutel der Kängeruh-Mutter Lolo und legte sie auf den felsigen Fußboden der Höhle.

Nun befahl er Lolo sich auf den Weg in die Wüste zu machen um ein wenig herum zu springen. Lolo sah ihn aufgeregt an und gehorchte. Lolo sprang ganz leicht in der Wüste umher, denn nun war ihr Beutel leer, weil Lolo ja in der Höhle beim Medizinmann war. Bimbo schlief tief und fest in der Höhle und der Medizinmann nahm ein Didgeredoo zur Hand. Ein Didgeredoo ist ein langes Blasinstrument mit der die Ureinwohner Australiens Musik machen. Der Medizinmann schickte Bimbo auf den Traumpfad. Der Traumpfad ist ein Weg auf dem man seine Liebsten trifft.

Der Traumpfad ist ein Weg auf dem man seine Liebsten trifft.

Tief und fest schlief Bimbo während sie auf dem Traumpfad war um ihre Mutter Lolo zu treffen. Sie sah Lolo wie sie fröhlich und unbeschwert durch die Wüste sprang und Kängeruhs aus anderen Familien traf und lachte, denn ihr Beutel war ja nun ganz leer und sie fühlte sich federleicht. Lolo wusste ja auch, dass Bimbo bei dem Medizinmann ganz sicher war. Fröhlich machte Lolo an einer Wasserstelle halt. Der Medizinmann hörte auf das Didgeredoo zu blasen und erzählte Bimbo wie froh Lolo sei in der Wüste Australiens herum zu springen und Bimbo lächelte im Schlaf, denn sie war im Traum bei Lolo wie sie leicht und fröhlich in der Wüste umher sprang.

Nach ein paar Stunden kam Lolo zurück zum Medizinmann um Bimbo abzuholen. Der Medizinmann versicherte Bimbo Lolo sei nun geheilt und Lolo setzte Bimbo in ihren Beutel. Eilig verließen die beiden die Höhle. Bimbo hatte nun keine Kopfschmerzen mehr, denn sie wusste nun wie schön es war in der Wüste Australiens umherzuspringen. Die Kängeruhs aus allen Familien kamen um sie fröhlich zu begrüßen und nahmen Bimbo in ihre Kängeruh-Gesellschaft auf.

 

José und der große Hai

José war ein kleiner Junge aus einem Dorf in Mexiko. Hier lebte er inmitten einer großen Familie von Onkel und Tanten. Es war ein sehr armes Fischerdorf – weit weg von all den großen Städten. Eines Tages beschlossen die Eltern von José sie müssten wegziehen aus diesem Dorf in die reichen Vereinigten Staaten. Alle Kinder der Familie sollten im Dorf zurückbleiben außer Jose, denn José war der jüngste in der Familie und sollte nicht allein bleiben. Die Eltern beschlossen heimlich mit José über die Grenze zu gehen und sie wollten nach Kalifornien. So machten die drei sich auf den langen, langen Weg bis zur Grenze und waren ganz müde vom vielen Wandern durch die Hitze. Sie hatten auch Hunger und Durst, denn der Weg war sehr sehr lang.

So machten die drei sich auf den langen, langen Weg bis zur Grenze und waren ganz müde vom vielen Wandern durch die Hitze.

José hatte nie eine Ahnung davon gehabt wie groß Mexiko sei.  Als sie schließlich an der Grenze angelangt waren war es ein heißer Nachmittag mitten im Juli und der Vater beschloss während der Dunkelheit über die Grenze nach Kalifornien zu gehen. Die drei legten sich unter einen großen alten Baum und schliefen ganz erschöpft ein. Während sie schliefen legte sich eine große Dunkelheit über das ganze Land und funkelnde Sterne waren am Himmel zu sehen. José und seine Eltern jedoch sahen nichts, denn sie schliefen tief und fest und sie schliefen auch am nächsten Tag und den übernächsten. Ja, sie schliefen eine ganze Woche lang.

Nach einer Woche war es wieder tief schwarze Nacht mit funkelnden Sternen und einer der Sterne fiel direkt vom Himmel auf die kleine Familie von José und seinen Eltern. Der Stern hob die drei auf und nahm sie mit auf eine Reise in die unendlichen Weiten des Universums. Schließlich waren sie ganz weit oben und blicken hinab auf die Erde mit ihren vielen Ozeanen und dem wenigen Land unter ihnen und ganz gebannt starrten sie auf Ihre Heimat Mexiko und ein großes großes Fernrohr wurde ihnen gereicht vom Herrscher der Sterne und sie blickten durch das Fernrohr direkt auf ihr kleines Dorf und ihr Dorf war ein kleines Fischerdorf direkt am Rande des Ozeans und José erspähte einen riesigen Hai und José wusste sofort, dass dies kein böser Hai war sondern ein guter Hai und er bat den Herrscher der Sterne doch in den Bauch des Haifisches zu gelangen. Der Herrscher der Sterne schickte José in den Bauch des Haifisches und in seinem Bauch waren ganz viele kleine Haifische und alle kleinen Haifische waren ganz zahm und spielten mit José.

José wußte alle Menschen würden große Freude haben mit zahmen Haifischen zu spielen und er bat den großen Hai in auszuspucken. Der große Hai spuckte José aus direkt in sein kleines Fischerdorf mitten auf die Plaza im Dorfkern. Er winkte dem großen Hai zu, denn er konnte ihn von der Plaza aus ausmachen und der große Hai spuckte all die vielen kleine Haifische aus und die Dorfbewohner waren alle sehr aufgeregt und liefen zum Strand um das Wunder zu sehen. José erzählte ihnen, sie bräuchten keine Angst zu haben, denn es handele sich um neue Haifische, die niemanden fressen würden, und die Dorfbewohner stürzten sich in die Fluten um mit den Haifischen zu schwimmen. José lächelte voller Stolz und die Eltern purzelten vom hellen Stern im Himmel direkt auf die Plaza und José erzählte ihnen gern die Geschichte vom großen Hai und den kleinen Haifischen und meinte die Eltern müssten nur allen Menschen in den Vereinigten Staaten von diesem Wunder erzählen und keiner aus der Familie müsse je über die Grenze nach Kalifornien und alle hätte genügend zu essen und ein schönes Haus.

Die Eltern liefen ganz aufgeregt zum Bürgermeister und schon bald trat ein, was José ihnen prophezeit hatte: dem kleinen Fischerdorf am Rande des Ozeans ging es sehr gut und die Menschen aus aller Welt kamen um in den neuen Hotels ihren Urlaub zu verbringen um das Wunder der zahmen Haifische mitzuerleben. José schließlich hatte so viel Geld, dass er all den armen Kindern in ganz Mexiko helfen konnte und er wurde zum neuen Präsidenten gewählt.